Interview mit Thomas Meyer zum Galileum Solingen

"Wir haben im Bergischen Land ganz tolle Projekte, sogenannte Leuchtturmprojekte für das Thema Bildung, wofür ich mich als IHK-Präsident auch sehr engagiere."

Herr Meyer, ich freue mich sehr, hier bei Ihnen zu sein. Sie stellen Messer und Schneidwerkzeuge für ganz unterschiedliche Branchen her, und jetzt engagieren Sie sich auch für das Galileum Solingen. Warum tun Sie das?
Wir haben im Bergischen Land ganz tolle Projekte, sogenannte Leuchtturmprojekte für das Thema Bildung, wofür ich mich als IHK-Präsident auch sehr engagiere. In Wuppertal haben wir die Junior Universität und in Remscheid das Röntgen-Museum. Beide sind hervorragende Leuchtturmprojekte für das Thema Bildung, um junge Menschen in spielerischer Art und Weise an dieses Thema heranzuführen um damit eine Grundlage für ihr Leben zu schaffen. Das Galileum in Solingen hat das Potential dazu, ein weiteres tolles Leuchtturm-Projekt im Bergischen Land zum Thema Bildung zu werden, mit dem wir unsere Jugend auf ihren Weg begleiten.

Man erlebt ja im Planetarium, dass dort sehr viele Familien mit ihren Kindern ihre Freizeit verbringen und die Grundkenntnisse für das Universum dort erwerben.
Genau.

Was versprechen Sie sich denn von der Unterstützung durch Ihre Thomas-Meyer-Stiftung?
Mehrere Aspekte. Sie haben es ja gerade angedeutet: Man kann das Galileum natürlich nicht nur für die schulische Ausbildung junger Menschen mitnehmen, man kann auch in Zusammenarbeit mit der Bergischen Universität auch den Verbund im Bergischen stärker herausarbeiten, wenn man etwa Kooperation mit dem Fachbereich Physik betreibt. Warum ich das mit der Stiftung mache, ist um auf Folgendes aufmerksam zu machen: Eigentlich geht es darum, dass sichergestellt werden soll, dass viele Unternehmen, die noch nicht wissen, in welche Hände sie sich begeben, zur Sicherung der Arbeitsplätze eines solches Stiftungsmodell, ein Doppelstiftungsmodell in Betracht ziehen, welches über den Tod des Unternehmers hinaus sinnvoll sein kann.

Und die Thomas-Meyer-Stiftung engagiert sich eben für das Thema Bildung, weil ich das als das Wichtigste überhaupt betrachte, und zwar für alle Schichten unserer Bevölkerung.

Da könnte sich das eine oder andere ältere Unternehmen ein Beispiel an Ihnen nehmen.
Wir wissen nun mal, dass es über 22.000 Unternehmen in Deutschland gibt, die Geld verdienen und denen es gut geht, und nicht bei allen ist die Nachfolge gesichert. Entweder weil der Unternehmer, der das Unternehmen aufgebaut hat, keinen Nachfolger, keine Kinder hat oder die Nachfolgeregelung für fremde Dritte auch nicht geregelt ist. Das geschieht aus unterschiedlichen Gründen. Und ich möchte darauf aufmerksam machen, dass ein tolles Instrument dagegen eine Stiftung wäre, um sicherzustellen, dass die Arbeitsplätze nicht verloren gehen und das der Arbeitgeber über seinen Tod hinaus etwas Gutes für die Gesellschaft tun kann. Deswegen das Thema Stiftungsmodell und das nach draußen tragen desselben.

Das wäre eigentlich ein doppelter Nutzen, für die Gesellschaft, und in diesem Fall für das Galileum.
Korrekt.

Das Galileum ist ja nicht nur ein wissenschaftlicher Ort, sondern bietet ja auch eine Menge an moderner Technologie; Audiotechnologie, Videotechnologie und hat hervorragende Räumlichkeiten. Wo sehen sie denn die Chancen für die regionale Industrie, solche Projekte zu nutzen?
Wir können das Galileum ja nicht nur für Bildungsträger Schulen und Universitäten nutzen, sondern auch als Veranstaltungsort für lokale und regionale Industrien, die für ihre Kunden gerne vor Ort einen Abend ausrichten und sich dann erläutern lassen, wie genau die Galaxis aussieht, wie der  Sternenhimmel funktioniert. Ich glaube, das ist ein einmaliges Erlebnis, dass man nicht jeden Tag hat und das dies sehr mitreißend sein kann. Und deswegen verspreche ich mir davon, dass das Galileum durch diese Nutzung der Unternehmer nicht nur publik gemacht wird, sondern für die Gäste des Unternehmens und für sich selbst ein hochinteressanter Abend sein wird.

Viele Unternehmen im bergischen Land sind ja sehr international aufgestellt und haben sicher intern. Gäste. Da könnte so ein Galileum auch eine schöne Klammer bilden.
Ja, absolut.

Welche Bedeutung messen sie dem Galileum nochmal für die Region zu?
Wie gesagt, Bildung sehe ich als einen der wichtigsten Grundsteine für junge Menschen, neben der Liebe und der Erziehung der Eltern. Von da aus gesehen glaube ich, dass es ein wichtiger Baustein sein kann, nicht nur für Industrie und Schüler, sondern auch für den Tourismus im Bergischen Land. Wir haben ja hier aufgrund unserer Topografie ein paar Schmuckstücke, die so genutzt werden, wie etwa Schloss Burg oder die Schwebebahn in Wuppertal und viele weitere Dinge, die wir hier geschenkt bekommen haben. Das können wir natürlich auch für den Tourismus nutzen, und natürlich ist auch das Galileum ein attraktives Ziel zu jeder Tageszeit; sie haben da etwa in der Gaskuppel dementsprechend die Abbildung des Himmels, der Sterne; das ist dann immer wieder ein neues Abenteuer.

Könnten Sie Ihren angeschlossenen Unternehmen eine Empfehlung aussprechen, um sich für das Galileum zu engagieren?
Ich glaube, solche Projekte wie die Junior-Universität wären heute überhaupt nicht mehr denkbar ohne Sponsoring. Und da Bildung so wichtig ist, hoffe ich, dass sich zahlreiche Unternehmer, die sich hier im Bergischen Land so stark engagieren, hierfür stark machen werden, in verschiedenster Art und Weise. Denn ohne deren Unterstützung könnten all diese wunderbaren Projekte gar nicht existieren. Meine Hoffnung ist, dass sie auch das Galileum so wie ich sehen, nämlich als drittes Leuchtturmprojekt und dafür ihre Unterstützung anbieten. Denn dieses Projekt hat jede denkbare Hilfe einfach verdient.

Ich bedanke mich für das Interview, Herr Meyer.
Bitte schön.

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Pressekontakt

Walter- Horn-Gesellschaft e.V.
c/o Galileum Solingen
Walter-Horn-Weg 1, 42697 Solingen
Dr. Frank Lungenstraß
Tel.: 0212 – 23 24 25

Was ist das Galileum Solingen?

Das Galileum Solingen wurde am 5. Juli 2019 im stillgelegten Kugelgasbehälter in Solingen-Ohligs als interaktive Erlebniswelt aus Planetarium und Sternwarte eröffnet. Im Planetarium wird der Sternenhimmel unabhängig von Tageszeit, Wetter und allen Umweltbedingungen live in die Kuppel projiziert, in der Sternwarte können kleine und große Besucher in klaren Nächten den Sternenhimmel erkunden.
 
Die Gesamtkosten für den Bau und die Technik des Galileum Solingen betrugen mehr als 8,5 Millionen Euro. Der Großteil davon, nämlich knapp 5 Millionen Euro, wurde durch Städtebauförderungsmittel des Landes NRW finanziert. Rund 3 Millionen Euro hat die Walter-Horn-Gesellschaft e. V. aus Spenden und Einnahmen aus Sponsoring-Maßnahmen finanziert bzw. werden aus dem laufenden Betrag aufgebracht.