Historisches

Die alte Sternwarte

Fast 90 Jahre gab es in Solingen eine der ältesten Volkssternwarten Deutschlands. Die Sternwarte Solingen ging zurück auf den Solinger Lehrer Walter Horn, der ab 1918 Astronomie-Kurse an der Volkshochschule anbot. Daraus entstand 1921 ein astronomischer Verein und 1924 wurde die Sternwarte feierlich eröffnet.

Anfang der 1990er Jahre nahm der mittlerweile in Walter-Horn-Gesellschaft e. V. umbenannte Verein schließlich die Erweiterung der kleinen Sternwarte in Angriff. Die neue Sternwarte wurde 1993 eröffnet, war aber ebenfalls schnell zu klein. Stimmen nach einem Planetarium wurden daher schon um das Jahr 2000 laut, die 2007 konkret wurden. Im Frühjahr 2018 schloss die Sternwarte an der Sternstraße endgültig ihre Türen und das Galileum Solingen wurde 2019 eröffnet.

Die Geschichte des Gasbehälters

Heute

Seit Ende 2014 gehören das Gelände an der Tunnelstraße (heute Walter-Horn-Weg 1) und der Gasbehälter der Walter-Horn-Gesellschaft e.V.. Mit den Stadtwerken konnte dazu ein sehr guter Kaufvertrag geschlossen werden. In der Gaskugel ist seither das Galileum Solingen entstanden, das 2019 eröffnet wurde. Ein benachbartes kleines Grundstück wird von den Stadtwerken auch heute noch als Gasübergabe- und Regler-Station genutzt.

Damit gilt nun im wahrsten Sinne des Wortes: Der Himmel ist eine Kugel.

2009

Der Gasbehälter wurde stillgelegt, denn die Gasbeschaffung erfolgt heute über den Großhandel und eine Zwischenspeicherung ist nicht mehr erforderlich. Damit war eigentlich das Schicksal des Gasbehälters besiegelt, denn er sollte demontiert werden. Genau passend kam aber der Gedanke auf, dass eine Kugel doch ideal für ein Planetarium wäre – denn für das „Galileum Solingen“ war ein erster geplanter Standort gerade unmöglich geworden und neue Ideen waren gefragt!

1957

Bau der heutigen Gaskugel mit einem Durchmesser von 26 m zur Bevorratung von Gas. Das Fassungsvermögen des Behälters betrug bis zu 64.000 m³ Gas unter einem Druck von bis zu 7 bar. Es bestand eine vertragliche Verpflichtung gegenüber der Ruhrgas AG,  entsprechende Speichermöglichkeiten zur Verfügung zu stellen.

1930

Die städtische Eigengaserzeugung auf Solinger Gebiet endet und Ohligs wurde an die Ferngasversorgung der Ruhrgas AG angeschlossen. Dazu wurde die Gasanlage stillgelegt und die oberirdischen Anlagenteile des Gaswerks wie Kohle- und Kokslager abgerissen. Die Stadtwerke Solingen verpflichteten sich vertraglich 60% des maximalen Tagesverbrauches zu speichern. Dies geschah zunächst in Gasbehältern an verschiedenen Standorten in Solingen. 1935 gab es daher neun sogenannte Gasometer. Außerdem wurden Reglerstationen im Stadtgebiet aufgebaut, die der Verbesserung des Gasdrucks im Versorgungsgebiet dienten.  In den 1950er-Jahren war Gas die meistgenutzte Energiequelle.

1891

Errichtung eines Gaswerkes mit zwei Gasbehältern am heutigen Standort der Gaskugel an der Tunnelstraße. Im Laufe der Jahre wurde dieses Gaswerk aufgrund des steigenden Gasverbrauchs mehrfach vergrößert, 1907 wurde ein dritter Gasbehälter gebaut.  Die Herstellung von Gas im Solinger Gaswerk erfolgte durch Destillation von Kohle in einem Retortenofen. Nebenprodukte wie Teer und Ammoniak wurden dem Gas entzogen und das so gereinigte Gas in einem Behälter gespeichert.