Namensgeber Galileo

Das Galileum und Galileo Galilei

Galileo Galilei gilt als Begründer der modernen Astronomie und wurde auch schon als „Vater der modernen Wissenschaft“ tituliert. Auch wenn er, wie häufig fälschlich angenommen, nicht das erste Fernrohr gebaut hat, so war er doch der erste, der ein Teleskop auf den Himmel richtete. Was liegt daher näher als ein innovatives Planetarium wie das „Galileum“ nach diesem großartigen Wissenschaftler zu benennen.

Ein kurzer Blick auf Galileis Leben

Am 15. Februar 1564 wurde Galileo Galilei in Pisa geboren. Er studiert zunächst Medizin, dann Mathematik und wird 1589 Lektor für Mathematik in Pisa. Die Mathematik stellt für ihn den Zugang zum Verständnis der Welt dar und so versucht er viele seiner Beobachtungen in Formeln zu beschreiben. Zu seinen wichtigsten Experimenten gehört die Untersuchung des freien Falls von Körpern. Das er dabei Gewichte vom Schiefen Turm warf ist wohl nur eine Legende, denn mit den Zeitmessern der damaligen Zeit hätte er so nur wenig genaue Resultate erhalten. Stattdessen benutze er eine schiefe Ebene auf der er Kugeln herabrollen lies. 1592 erhielt er eine Professur in Padua, wo er bis 1610 unterrichtete. Im Jahr 1609 baute Galilei sein erstes Fernrohr aus Linsen. Er erkannte sofort den Nutzen für die Himmelsbeobachtung. In Erinnerung an dieses Datum haben die UNESCO und die Internationale Astronomische Union das Jahr 2009 zum Internationalen Jahr der Astronomie ernannt.

Galilei erkannte mit seinem Fernrohr sehr schnell, dass die Planeten im Gegensatz zu den Sternen nicht nur Lichtpunkte sind, sondern als kleine Scheiben erscheinen. Bei seinem Blick auf den Jupiter entdeckte er vier Lichtpunkte, welche sich relativ zum Jupiter bewegten. Diese heute nach ihm benannten vier größten Monde des Jupiter, die Galileischen Monde, stellten damit einen Beweis dar, dass sich nicht alle Himmelskörper um die Erde bewegen. Im Jahre 1610 entdeckte er auch die Venusphasen. Des weiteren erstellte er Zeichnungen der Mondoberfläche und erkannte, dass die Milchstraße nicht ein diffuses Objekt ist, sondern aus einzelnen Sternen besteht.

Galileo Galilei

Die Inquisition

Leider waren Galileos Ansichten und Entdeckungen zur damaligen Zeit zwar wissenschaftlich durchaus akzeptiert, die Konsequenzen für das kirchliche Weltbild mit der Erde im Mittelpunkt waren aber gewaltig. Die Kirche hatte daher ein großes Problem mit seinen Arbeiten. Zwar war Papst Urban VIII ein persönlicher Freund Galileos und hat ihn lange Zeit geschützt, aber Galileo hielt sich mehrfach nicht an Auflagen (u.a. zur Veröffentlichung seiner Bücher) und legte daher mit der Kirche an. 1633 wurde er zu Kerkerhaft bzw. Hausarrest verurteilt, weigerte sich aber trotzdem, seine Behauptungen aus dem Buch „Dialogo“ zu widerrufen. Dass er aber beim Verlassen des Gerichtssaales „und sie bewegt sich doch“ gemurmelt haben soll, ist eher unwahrscheinlich. Offiziell rehabilitiert wurde er nach einem mehr als 13-jährigen Verfahren schließlich erst im Jahre 1992!

Mit seinen Entdeckungen und seiner wissenschaftlichen Methode veränderte Galilei jedoch unser Weltbild ganz entscheidend.

Auf den Spuren von Galileo Galilei

Durch die Kombination von Planetarium und Sternwarte können Sie sich im Galileum selbst auf die Spuren von Galileo Galilei begeben. Sie können mit eigenen Augen einen Blick auf die Galileischen Monde werfen und die Faszination erleben, die Galilei und seine Nachfolger seit Jahrhunderten bei ihrer Forschung antreibt. Wir möchten Ihnen auf spannende und unterhaltsame Weise unser Universum ein Stück näher bringen. Auch wenn für Galilei die Mathematik der Schlüssel zur Naturwissenschaft war, benötigen Sie im Galileum kein abgeschlossenes Mathematikstudium, um die Wunder des Weltalls zu erforschen!