Eine Vision wird Wirklichkeit – Chronik zur Eröffnung des Galileum Solingen

Solingen, 05.07.2019 „Mit der Eröffnung des Galileums haben wir unser großes Ziel erreicht. Solingen hat mit unserem Fulldome-Planetarium mit modernster Technik ein neues Highlight!“, freut sich Guido Steinmüller, Präsident der Walter-Horn-Gesellschaft e. V., mit dem gesamten Vorstand. Er hält inne: „In den letzten Wochen und Monaten haben wir vieles gestemmt und sind glücklich, dass wir heute Eröffnung feiern können. Dabei fängt die Arbeit ja im Grunde jetzt erst an. Die Hauptsache ist aber: Unser Planetariumsprogramm steht, wir haben eine tolle Eröffnungsausstellung rund um das Thema 50 Jahre Mondlandung und freuen uns auf große und kleine Besucher, die das Galileum erkunden werden.“ 
Der Weg bis zur Eröffnung war lang, aber von Anfang an hat das Team seine Vision mit voller Kraft verfolgt und auf dem Weg zahlreiche Unterstützer gefunden, die sich mit ihrem Engagement aber vor allem auch finanziell für das Galileum Solingen eingesetzt haben und noch einsetzen.

Von der Idee bis zur Eröffnung

2005: Das Team der Sternwarte ist sich einig: Die aktuellen Räume an der Sternwarte werden nicht mehr lange ausreichen, es muss eine Alternative her. Es entsteht die Idee, ein Planetarium mit angeschlossener Sternwarte in Solingen zu realisieren. Klar ist: Finanzielle Unterstützung durch die Stadt Solingen wird es auf Grund der Haushaltssituation nicht geben, die Stadt unterstützt aber planerisch und bei der Akquise von Fördermitteln.
2007: Das Projekt „Galileum Solingen“ wird erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt, damals war aber noch eine Erweiterung der bisherigen Sternwarte an der Sternstraße geplant.
2009: Als neuer Standort ist der Solinger Südpark vorgesehen, neue Planungen sind erforderlich.
2010: Der angedachte Standort im Südpark ist doch nicht realisierbar, es kommt eine neue Idee auf: Ein Planetarium im stillgelegten Kugelgasbehälter der Stadtwerke Solingen in Ohligs. Ein Architekturwettbewerb wird u.a. in Kooperation mit den Stadtwerken Solingen, der Bergischen Entwicklungsagentur und der Stadt Solingen auf den Weg gebracht, mehr als 170 Bewerbungen aus ganz Europa gehen ein.
2011: Das Architekturbüro mvmarchitekt + starkearchitektur aus Köln geht als Sieger aus dem Wettbewerb hervor. In der Stadt-Sparkasse Solingen findet eine Ausstellung der Wettbewerbsergebnisse statt. Nun geht es darum, Förderanträge vorzubereiten.
2013: Die Geschwister-Scholl-Schule unter der Leitung von Elke Mosebach-Garbade wird Ankerschule des Galileums – die erste Schulkooperation im Stadtteil Ohligs steht. Zudem rückt eine öffentliche Förderung in greifbare Nähe: Bis zu 80 Prozent der Baukosten können aus öffentlichen Mittel gefördert werden, die weiteren 20 Prozent sowie die Kosten für die innovative Planetariumstechnik muss das Team der Walter-Horn-Gesellschaft e.V. bestreiten und ist hierfür auf Spendengelder, Sponsoringmaßnahmen und den Erlös aus dem Verkauf des Grundstückes der Sternwarte an der Sternstraße angewiesen.
2014: ARD-Moderator und Wissenschaftskabarettist Vince Ebert wird Schirmherr des Galileums Solingen und unterstützt bei der Akquise von Spendengeldern. Durch zahlreiche Kooperationen und die öffentlichkeitswirksame Aktion „SternTaler – Ein Euro für das Galileum Solingen“ wird das Unmögliche möglich: Das Team der Walter-Horn-Gesellschaft kann die für eine Unterstützung durch Landesmittel notwendigen Eigenmittel vorweisen. Die Fördermittel werden Ende des Jahres bewilligt, noch im Dezember erwirbt die Walter-Horn-Gesellschaft e.V. das Grundstück an der Tunnelstraße von den Stadtwerken Solingen.
2015: Das Team der Sternwarte knüpft an den Erfolg des Vorjahres an und generiert u. a. über Crowdfunding-Aktionen Spendengelder für das Galileum Solingen. Parallel dazu läuft die Bauplanung. Der Bauantrag, der mehrere Aktenordner umfasst, wird eingereicht, eine Entwicklungskuppel für das zukünftige Planetarium wird in der Sternwarte Solingen installiert, die Baugenehmigung wird kurz vor Weihnachten erteilt.
2016: Dank zahlreicher Unterstützer kann eine Bürgschaft abgelöst werden, so dass der Weg für den Bau frei ist. Die Grundsteinlegung wird am 27. September 2016 gefeiert. Ende des Jahres wird  der Kauf der innovativen Planetariumstechnik der Hersteller Goto Inc. und RSA Cosmos vertraglich besiegelt.
2017: Das Galileum Solingen wächst in die Höhe und der stillgelegte Kugelgasbehälter wird für seine zukünftige Nutzung vorbereitet. Am 27. September findet das Richtfest statt.
2018: Die Sternwarte wird im April an ihrem bisherigen Standort an der Sternstraße in Solingen Wald geschlossen, das Inventar eingelagert und anteilig bereits Ende 2018 in der neuen Sternwarten-Kuppel auf dem Dach des Galileums wieder installiert.
2019: Das Galileum Solingen wird am 5. Juli feierlich eröffnet.
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Pressekontakt

Walter- Horn-Gesellschaft e.V.
c/o Galileum Solingen
Walter-Horn-Weg 1, 42697 Solingen
Dr. Frank Lungenstraß
Tel.: 0212 – 23 24 25

Was ist das Galileum Solingen?

Das Galileum Solingen wurde am 5. Juli 2019 im stillgelegten Kugelgasbehälter in Solingen-Ohligs als interaktive Erlebniswelt aus Planetarium und Sternwarte eröffnet. Im Planetarium wird der Sternenhimmel unabhängig von Tageszeit, Wetter und allen Umweltbedingungen live in die Kuppel projiziert, in der Sternwarte können kleine und große Besucher in klaren Nächten den Sternenhimmel erkunden.
 
Die Gesamtkosten für den Bau und die Technik des Galileum Solingen betrugen mehr als 8,5 Millionen Euro. Der Großteil davon, nämlich knapp 5 Millionen Euro, wurde durch Städtebauförderungsmittel des Landes NRW finanziert. Rund 3 Millionen Euro hat die Walter-Horn-Gesellschaft e. V. aus Spenden und Einnahmen aus Sponsoring-Maßnahmen finanziert bzw. werden aus dem laufenden Betrag aufgebracht.