Den Sternen immer näher!

Am Dienstag (27. September) wurde erstmals das Modell des Sieger-Architektenentwurfs für das Galileum Solingen präsentiert. Der Entwurf vonmvmarchitekt+starkearchitektur aus Köln beeindruckte die rund 60 Unternehmer, Interessierte und Medienvertreter.

Die Begeisterung war allenthalben in den Räumen der Stadtwerke Solingen zu spüren. Auch Bodo Middeldorf, Geschäftsführer der Bergischen Entwicklungsagentur (BEA), die das Projekt intensiv begleitet, äußerte sich entsprechend: „Das wird der Knaller für Solingen und die ganze Region.“ Erstmals sind die Sterne mit diesem Entwurf zum Greifen nah und es kann kein Zweifel mehr bestehen, dass das Galileum Solingen im ehemaligen Kugelgasbehälter in Ohligs ein Planetarium mit Alleinstellungsmerkmal sein wird, das Besucher von nah und fern in die Region holen wird.

Gemeinsam zu schaffen

Sonja Starke, Dr. Frank Lungenstraß und Michael Viktor Müller begutachten das Modell im Maßstab 1:87.
Sonja Starke, Dr. Frank Lungenstraß und Michael Viktor Müller begutachten das Modell im Maßstab 1:87.

Passend zur Präsentation des Modells stellte sich hier auch ein erster Sponsorenkreis vor. Harald Samorey, Vorstandsmitglied der Stadt-Sparkasse Solingen: „Wir engagieren uns traditionsgemäß an unserem Standort, natürlich sind wir auch bei einem solch bedeutenden Projekt dabei.“ „Ein Beitrag für ein größeres Technikverständnis in unserer Region ist mir wichtig“, begründet Iris König, Geschäftsleiterin der J.C. KönigStiftung & Co. KG ihr Engagement. Schließlich soll das Planetarium auch ein bedeutender außerschulischer Lernort werden. Weitere Geldgeber sind unter anderem der Landschaftsverband Rheinland, der Rotary Club Solingen und selbstverständlich die Stadtwerke Solingen, denen der Kugelgasbehälter gehört. „Wir haben noch weitere Sponsoren, die jedoch anonym bleiben möchten“, berichtet Dr. Frank Lungenstraß, Vorstand der Walter-Horn-Gesellschaft e.V., die die Sternwarte betreiben wird. „Mehr als 150.000 Euro sind bereits fest zugesagt.“ Genereller Tenor der Sponsoren sei, dass man sowohl etwas für den Standort Solingen tun möchte, als sich auch für Kultur und Bildung einsetzen wolle.

Gute Aussichten auf Fördergelder

Die Baukosten werden 3,5 Millionen Euro betragen, hierfür wird das Städtebauförderungsprogramm „Initiative ergreifen“, welches das Engagement von Vereinen unterstützt, angestrebt. Dies würde eine Fördersumme von 80 Prozent bedeuten. „Die verbleibenden 700.000 Euro müssen aus Eigenanteilen der Stadt und Sponsorengeldern aufgebracht werden“, weiß BEA-Projektleiter Carsten Zimmermann. Das NRW-Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr hat schon einen sogenannten Qualifizierungsauftrag erteilt. „Das ist keine direkte Förderzusage, aber ein Meilenstein für dieses Projekt“, so Stadtdirektor Hartmut Hoferichter, der 2015 gerne die Eröffnung feiern möchte. „Dafür müssen wir jetzt unsere Hausaufgaben machen, um den Förderantrag stellen zu können.“ Dieser sei für 2013 avisiert, die „Hausaufgaben“ beinhalteten beispielsweise die Sponsorensuche genauso wie Belege für eine wirtschaftliche Nutzung in der Zukunft.

„Für die eigentliche Planetariumstechnik – mit Kosten von rund einer Millionen Euro – sollen andere Fördertöpfe angezapft werden oder Großsponsoren gefunden werden“, so Zimmermann. Generell könnten passgerechte – auch kleinere – Sponsorenpakete geschnürt werden, so dass zum Beispiel die Lichtinszenierung durch ein entsprechendes Unternehmen aus der Region finanziert und realisiert werden könne. „Weitere Sponsoren sind uns also herzlich willkommen“, so Lungenstraß, dem an diesem Tag schon die Augen wie Sterne leuchteten. Und genau wie er, sahen die Gäste bei der Besichtigung des Kugelgasbehälters das „Galileum Solingen“ als leuchtenden Punkt der Region schon vor ihrem geistigen Auge.

Die Sendung „Lokalzeit Bergisches Land“ des WDR berichtete am 27.9.2011 über die Veranstaltung.